Sebastian BÖNIG
- Geboren am:
- 26.08.1981
- Im Verein:
- 01/2005 - 2009
- Vor Union:
- LR Ahlen (2002-04), Bayern München (1996-02), SE Freising (-96)
- Erstes Spiel für Union:
- 26.02.2005, 1.FC Köln Amateure - 1.FC Union Berlin 2:0
- Letztes Spiel für Union:
- 23.05.2009, BSV Kickers Emden - 1.FC Union Berlin 3:2
- Nach Union:
- Viktoria Berlin (2011-01/12)
- Trainerkarriere:
- 1.FC Union Berlin (U19 Co-Trainer 01/2012-06/13; U23 Co-Trainer 07/2013-05/14; U19 05/2014-06/14; I.Mannschaft Co-Trainer 07/2014-11/23, 05/2024-; Betreuer Leihspieler 03/2024-04/24)
- Nationalität:
- Deutschland
Einsätze | Karten | Torerfolge | |||
---|---|---|---|---|---|
Spiele: | 134 | Rote Karten: | 0 | Tore: | 9 |
Eingewechselt: | 13 | Gelb-Rote Karten: | 1 | Elfmeter: | 1 (2) |
Ausgewechselt: | 20 | Gelbe Karten: | 41 |
Der Zaunbönig.
Je zwei Aufstiegen und Landespokalsiegen zum Trotz, der Höhepunkt der Union-Spielerkarriere des Sebastian Bönig war eigentlich ein anderer.
Im Oktober 2006 empfing der 1.FC Union den VfL Osnabrück zum Spitzenspiel an der Alten Försterei. Seit der 64.Minute rannte die Heimmanschaft verzweifelt einem 1:2-Rückstand hinterher und drückte erfolglos auf des Gegners Tor. Acht Minuten vor dem Ende plötzlich die Riesengelegenheit für Osnabrück, durch einen schnell vorgetragenen Konter das Spiel zu entscheiden. Da fliegt der bereits verwarnte Kapitän Sebastian Bönig heran und trennt den Osnabrücker Spieler von der Erdanziehung. Sodann erhebt er sich geschwind, holt sich mit kurzem Nicken beim Schiedsrichter den fälligen Platzverweis ab und verlässt im Dauerlauf den Platz. Das Spiel kann umgehend fortgesetzt werden und kurz vor Ablauf der verbleibenden Zeit gelingt tatsächlich der umjubelte Ausgleich.
In diesem Augenblick steckte alles, was die besondere Beziehung zwischen Bönig und Union ausmachte. Es gab bessere Fußballer, auch auf seiner Position, was jedoch die Einstellung zu seinem Beruf, zum Verein und seinen Fans anging, war der kleine Bayer der Maßstab.
Bönig verlor nach dem Amtsantritt von Trainer Uwe Neuhaus 2007 die Kapitänsbinde, den Stammplatz und irgendwie völlig den Faden. Trotzdem blieb er immer sehr beliebt und alle waren traurig, als nach dem Zweitliga-Aufstieg sein Vertrag auslief. Bönig verkündete, dass nach Union nichts mehr kommen könne, beendete seine Karriere und machte sich als Fußballhallenbetreiber in Erding selbstständig.
Es wird ihn damals geärgert, möglicherweise auch besorgt haben, als dieses Geschäft dann den Bach runter ging, aber tatsächlich hatte das Leben ihm eine andere Geschichte geschrieben, als diese nur mittelmäßige Fortsetzung. Bönig kehrte an die Alte Försterei zurück, machte Praktika und assistierte im Nachwuchsbereich, bevor er zum jahrelangen Co-Trainer der Profimannschaft aufstieg. Auf den Fernsehbildern vom Mai 2019, die die letzten Augenblicke im entscheidenden Relegationsspiel einfangen, sieht man im Moment des Schlusspfiffs für Sekundenbruchteile einen Sebastian Bönig am Spielfeldrand, bevor er von einem entfesselten Mob aus Vorgesetzten und Kollegen über den Haufen gerannt wird.
Er sieht nicht unglücklich dabei aus.