Kevin BEHRENS

Geboren am:
3.02.1991
Im Verein:
2021 - 01/2024
Vor Union:
SV Sandhausen (2018-21), 1.FC Saarbrücken (01/2016-18), Rot-Weiß Essen (2015-01/16), Alemannia Aachen (2014/15), Hannover 96 (2012-14), SV Wilhelmshaven (2011/12), Werder Bremen (2008-11), SC Weyhe (2004-08), ATS Buntentor (1995-04)
Erstes Spiel für Union:
8.08.2021, Türkgücü München - 1.FC Union Berlin 0:1
A-Länderspiele für Union:
1 (GER)
Letztes Spiel für Union:
28.01.2024, 1.FC Union Berlin - SV Darmstadt 1898 1:0
Nach Union:
VfL Wolfsburg (01/2024-)
Nationalität:
Deutschland
Kevin Behrens
Foto: Union-Programm
EinsätzeKartenTorerfolge
Spiele:105 Rote Karten:0 Tore:20
Eingewechselt:58 Gelb-Rote Karten:0 Elfmeter:0 (0)
Ausgewechselt:37 Gelbe Karten:13
Saison Einsätze E. A. R. GR.G.Tore Elfm.
17
Bundesliga 2021/22 24 (34) 22 2 0012 0 (0)
DFB-Pokal 2021/22 4 (5) 3 0 0002 0 (0)
UEFA Conference League 2021/22 6 (8) 4 1 0012 0 (0)
Bundesliga 2022/23 33 (34) 16 16 0068 0 (0)
DFB-Pokal 2022/23 4 (4) 3 1 0012 0 (0)
UEFA Europa League 2022/23 9 (10) 5 4 0010 0 (0)
Bundesliga 2023/24 18 (18) 4 8 0034 0 (0)
DFB-Pokal 2023/24 2 (2) 0 2 0000 0 (0)
UEFA Champions League 2023/24 5 (6) 1 3 0000 0 (0)

"People are strange", wussten schon die Doors.

Aber der Reihe nach: Behrens kam als schon nicht mehr ganz junger Stürmer aus Sandhausen. Dort hatte er ordentlich abgeliefert, aber nun auch nicht gerade die Sterne vom Himmel gespielt, und in den Fokus der Öffentlichkeit gerät man am Hardtwald ja sowieso eher selten. Seine ganze Vita roch irgendwie so gar nicht nach Bundesliga. Union wiederum hatte eine mehr als ordentliche Vorsaison gespielt, hatte sich für die Conference League qualifiziert und einen großen Kader für die Spielzeit zusammengestellt. Zu Saisonbeginn standen zwölf nominelle Stürmer im Kader, Behrens wurde kaum mehr als eine Nebenrolle zugetraut.

Aber er war ein fleißiger Arbeiter, und er war bereit, auf seine Chance zu warten. Irgendwann war er der erste Einwechsler für den Angriff - und er war wirklich ein hervorragender Einwechsler - in seiner zweiten Saison spielte er dann häufig von Anfang an. Mit Behrens als Stürmer erreichte Union erst die Europa -, ein Jahr später gar die Champions League, der Angreifer stand in der Startelf, als der 1.FC Union sein allererstes Champions League - Spiel im Bernabeu von Madrid absolvierte.

Zu dieser Zeit hatte sich Kevin Behrens schon ins Blickfeld des Nationaltrainers gespielt, denn Mittelstürmer waren zu dieser Zeit ein rares Gut im Einzugsgebiet des DFB, und tatsächlich wurde er im Oktober 2023 der erste Spieler, der im Trikot des 1.FC Union Berlin zum Nationalspieler wurde.

Zu diesem Zeitpunkt steckte Union aber schon tief im sportlichen Schlamassel und der sehr beliebte Behrens mit seiner persönlichen Tourflaute mittendrin. Die Mannschaft reihte Niederlage an Niederlage und der Stürmer traf nicht mehr. Als im Winter und mit neuem Trainer die Offensive umgebaut werden sollte, schien ein plötzlich aufploppener Wechselwunsch des Angreifers zuerst eine Win-Win-Win - Situation zu sein: der VfL Wolfsburg wollte mit Behrens seine eigenen Probleme lösen, Behrens winkte ein sicherlich hochdotierter Vertrag und Union musste nun wirklich irgendetwas ändern, zu katastrophal war die Hinrunde verlaufen.

Und jetzt das Doors-Lied. Kevin Behrens gab bei seinem Einstieg in Wolfsburg ein nichtssagenendes Interview, mit ein paar unwichtigen Allgemeinplätzen. Irgendwo in diesem Interview fiel der Satz, er würde die Bedingungen bei seinem neuen Arbeitgeber professioneller als die bei seinem alten finden.

Professioneller.

Und diese Aussage war dann für eine spürbare Anzahl von Besuchern des nächsten Union-Heimspiels gegen den VfL Wolfsburg despektierlich genug, um den Stürmer auszupfeifen. Weil sie sich offensichtlich beleidigt fühlten, wenn der FCU in seiner Professionalität schlecht geredet wurde. Obwohl gerade Professionalität für die Union-DNA so wichtig ist, wir haben ja sonst nichts.

People are strange.