Torsten “Tusche” MATTUSCHKA

Geboren am:
4.10.1980
Im Verein:
2005 - 08/2014
Vor Union:
Energie Cottbus (01/2002-05), Dissenchen 04 (1998-12/01), Rot-Weiß Merzdorf (1996-98), Energie Cottbus (11/1988-96), Aufbau Merzdorf (1985-10/88)
Erstes Spiel für Union:
5.08.2005, 1.FC Union Berlin - Berliner AK 2:1
Unioner des Jahres:
2010
Letztes Spiel für Union:
25.08.2014, VfL Bochum 1848 - 1.FC Union Berlin 1:1
Nach Union:
Energie Cottbus (09/2014-16), VSG Altglienicke (2016-18)
Karriereende:
2018
Trainerkarriere:
VSG Altglienicke (Co-Trainer A-Jugend 07/2016-; Cheftrainer I.Mannschaft 04/2018-06/18; Co-Trainer I.Manschaft 07/2018-11/23, 12/2023-06/24; Cheftrainer I.Mannschaft 11/2023)
Funktionärskarriere:
VSG Altglienicke (sportliche Leitung 07/2024-)
Nationalität:
Deutschland
Torsten Mattuschka
Foto: unveu.de
EinsätzeKartenTorerfolge
Spiele:299 Rote Karten:2 Tore:70
Eingewechselt:34 Gelb-Rote Karten:1 Elfmeter:23 (26)
Ausgewechselt:97 Gelbe Karten:43
Saison Einsätze E. A. R. GR.G.Tore Elfm.
17
NOFV-Oberliga Nord 2005/06 25 (30) 1 4 0068 0 (0)
Oddset-Cup 2005/06 4 (5) 1 2 0015 0 (0)
Regionalliga Nord 2006/07 17 (36) 9 7 0030 0 (0)
BFV-Pokal 2006/07 5 (7) 2 0 0000 0 (0)
Regionalliga Nord 2007/08 34 (36) 0 10 1057 0 (1)
DFB-Pokal 2007/08 1 (1) 0 0 0000 0 (0)
Berliner Pilsner-Pokal 2007/08 3 (6) 1 1 0012 0 (0)
3.Liga 2008/09 35 (38) 5 10 0023 2 (2)
Berliner Pilsner-Pokal 2008/09 6 (7) 3 2 0002 1 (1)
2.Bundesliga 2009/10 34 (34) 0 14 00310 4 (4)
DFB-Pokal 2009/10 0 (1) - - ---- -
2.Bundesliga 2010/11 29 (34) 0 5 1015 0 (1)
DFB-Pokal 2010/11 1 (1) 0 0 0000 0 (0)
2.Bundesliga 2011/12 31 (34) 4 8 0115 2 (3)
DFB-Pokal 2011/12 1 (1) 0 1 0000 0 (0)
2.Bundesliga 2012/13 32 (34) 3 13 00810 6 (6)
DFB-Pokal 2012/13 2 (2) 0 2 0010 0 (0)
2.Bundesliga 2013/14 33 (34) 3 18 00912 7 (7)
DFB-Pokal 2013/14 3 (3) 0 0 0021 1 (1)
2.Bundesliga 2014/15 2 (4) 2 0 0000 0 (0)
DFB-Pokal 2014/15 1 (1) 0 0 0000 0 (0)

"Ick bin keene Elfe!"

Der Spieler, der als einer von vielen im Sommer 2005 zum 1.FC Union kam, wirkte von Anfang an durchaus auffällig, das lag aber nicht unbedingt an seinen sportlichen Leistungen. Vielmehr wirkte er auf den ersten Blick leicht unaustrainiert, dazu für die viertklassige Oberliga etwas langsam und schlussendlich frustierte er das Publikum mit der Unart, sich ständig mit dem Ball am Fuß auf der Stelle zu drehen und somit das Tempo aus dem eigenen Spiel zu nehmen.

Der Spieler, der als einer von vielen im Sommer 2015 den Verein verließ, war derselbe und spielte eigentlich auch immer noch genauso, wie neun Jahre zuvor. Aber die erwähnte Unart hieß jetzt "Tusche-Kreisel" und war eine weit über die Grenzen der Alten Försterei hinaus bekannte und gefürchtete Waffe.

Dazwischen ist alles Legende.

Der, der die ersten zwei Tore zu einem nicht ganz unwichtigen 8:0-Sieg beisteuert.

Der, der mit zwei Toren in Braunschweig den schon kippelnden Stuhl von Uwe Neuhaus wieder hinstellt und damit dessen Rekordtrainerkarriere bei Union erst möglich macht.

Der, dem irgendwann ein Lied gewidmet wird, dass immer dann gesungen wird, wenn er zum Freistoß antritt.

Der, der das Lied dann manchmal leise mitsingt.

Der, der mit einem solchen Freistoß zum Derbyhelden wird.

Der, der nach einem weiteren Derby den "Mickeymäusen" vorrechnet, wie man Stadtmeisterschaften gewinnt.

Der, den Weltmeister Christoph Kramer zu seinem Lieblingsspieler erklärt, weil ihm halt kein Besserer einfällt.

Auf Mannschaftsfotos blankziehen, im Hasenkostüm posieren, Blödsinn labern. Tusche kann das, ohne an Autorität zu verlieren, weil er auf dem Platz vorangeht.

Auf der anderen Seite stellt sich eine arge Abhängigkeit vom Berliner Profifußballer der Saison 2013/14 ein. Union spielt, wie Mattuschka will. Und wie Mattuschka kann. Als man, weit oberhalb der Oberligasportplätze, für die der gebürtige Lausitzer einst verpflichtet worden war, eine sportliche Stagnation feststellt, muss nicht nur Trainer Uwe Neuhaus gehen, auch der Ruf des Kapitäns ist angekratzt. Neuhaus Nachfolger Norbert Düwel macht ihm klar, dass für seine Art von Fußball ein anderer Spielertyp gefragt ist. Und der bis dato so coole, der alle Konkurrenten auf dem Platz in den Jahren zuvor nicht nur weggebissen, sondern mit Leistung förmlich verjagt hatte, kneift nun, packt seine Sachen und zieht ins heimische Cottbus.

Sein Abschied führte zu einigen Verwerfungen in Verein und Umfeld und dauerte einige Zeit, bis alle Verantwortlichen ihren Frieden miteinander gemacht hatten. Aber natürlich kam der Frieden irgendwann. Denn auch die, die Mattuschka seinen Abschied in die Lausitz als feige Flucht auslegten, wollen wohl genau wie die, die Düwel und Dirk Zingler schwere Undankbarkeit vorwarfen, am Ende etwas nachholen, einfach mit allen einen ordentlichen Abschied von dem Mann feiern, der Unions Fußball über so viele Jahre so nachdrücklich geprägt hat.

Ein Abschiedsspiel.

Einen Freistoß.

Noch einmal singen:

 

"Tor-sten Ma-tuusch-ka,

du bist der beste Mann,

Tor-sten Ma-tuusch-ka,

du kannst, was keiner kann,

Tor-sten Ma-tuusch-ka,

hau ihn rein für den Ver-eiiiiin!"

 

[repeat]

[again]

[and again]