Urs FISCHER
- Geboren am:
- 20.02.1966
- Amtszeit von:
- 01.06.2018 - 15.11.2023
- Spielerkarriere:
- FC Zürich SUI (1995-05/03), FC St. Gallen SUI (1987-95), FC Zürich SUI (1973-87)
- Trainer vor Union:
- FC Basel SUI (07/2015-06/17), FC Thun SUI (01/2013-06/15), FC Zürich SUI (U14, U21, Co-Trainer 07/2007-06/08, Cheftrainer 04/2010-03/12)
- Erstes Spiel für Union:
- 05.08.2018, 1.FC Union Berlin - FC Erzgebirge Aue 1:0
- Letztes Spiel für Union:
- 12.11.2023, Bayer 04 Leverkusen - 1.FC Union Berlin 4:0
- Nationalität:
- Schweiz

Spiele | gewonnen | unentschieden | verloren | Punkte | PPS | |||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
223 | 95 | 58 | 70 | 1 | 0 | 0 | 343 | 1,54 |
Saison | Spiele | gewonnen | unentschieden | verloren | Punkte | PPS | |||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
2.Bundesliga 2018/19 | 34 | 14 | 15 | 5 | 0 | 0 | 0 | 57 | 1,68 |
DFB-Pokal 2018/19 | 2 | 1 | 0 | 1 | 0 | 0 | 0 | 3 | 1,50 |
Bundesliga-Relegation 2019 | 2 | 0 | 2 | 0 | 0 | 0 | 0 | 2 | 1,00 |
Bundesliga 2019/20 | 33 | 12 | 5 | 16 | 0 | 0 | 0 | 41 | 1,24 |
DFB-Pokal 2019/20 | 4 | 3 | 0 | 1 | 0 | 0 | 0 | 9 | 2,25 |
Bundesliga 2020/21 | 34 | 12 | 14 | 8 | 0 | 0 | 0 | 50 | 1,47 |
DFB-Pokal 2020/21 | 2 | 1 | 0 | 1 | 0 | 0 | 0 | 3 | 1,50 |
Bundesliga 2021/22 | 34 | 16 | 9 | 9 | 0 | 0 | 0 | 57 | 1,68 |
DFB-Pokal 2021/22 | 5 | 4 | 0 | 1 | 0 | 0 | 0 | 12 | 2,40 |
UEFA Conference League 2021/22 | 8 | 3 | 2 | 3 | 0 | 0 | 0 | 11 | 1,38 |
Bundesliga 2022/23 | 34 | 18 | 8 | 8 | 0 | 0 | 0 | 62 | 1,82 |
DFB-Pokal 2022/23 | 4 | 3 | 0 | 1 | 0 | 0 | 0 | 9 | 2,25 |
UEFA Europa League 2022/23 | 10 | 5 | 2 | 3 | 0 | 0 | 0 | 17 | 1,70 |
Bundesliga 2023/24 | 11 | 2 | 0 | 9 | 0 | 0 | 0 | 6 | 0,55 |
DFB-Pokal 2023/24 | 2 | 1 | 0 | 1 | 1 | 0 | 0 | 3 | 1,50 |
UEFA Champions League 2023/24 | 4 | 0 | 1 | 3 | 0 | 0 | 0 | 1 | 0,25 |
Der 1.FC Union hatte im Sommer 2018 eine Zweitliga-Saison hinter sich, in die man als Aufstiegsfavorit gegangen war, und die beinahe mit dem Abstieg in die Drittklassigkeit geendet hätte. Als Folge trennte man sich von den sportlich Verantwortlichen einschließlich Cheftrainer und präsentierte mit Urs Fischer einen in Deutschland weitgehend Unbekannten, der aber in der Schweiz recht ordentliche Meriten erworben und den FC Basel in der Champions League betreut hatte. Beim Schweizer Rennomierklub hatte man ihn geschasst, nicht wegen ausbleibender sportlicher Erfolge, sondern weil man mit der Attraktivität des Fischer-Fußballs nicht zufrieden war.>
Nun ja.>
Um an der Alten Försterei Zufriedenheit auszulösen, brauchte man keine B-Note. Man konnte die Zuschauer zum Beispiel zufriedenstellen, in dem man:>
- in der Premierensaison den 1.FC Union Berlin zum ersten Mal in die Bundesliga aufsteigen ließ>
- in der Folgesaison die Klasse hielt>
- ein Jahr später sich für den internationalen Wettbewerb qualifizierte>
- den gleichen Erfolg in den beiden nächsten Spielzeiten wiederholte, sich dabei nach der Conference League erst für die Europa League und schließlich für die Champions League qualifizierte>
Es war ein unfassbarer Ritt in diesen Jahren und der Trainer war der Jockey.>
Fischer war ein Pragmatiker. Er konnte aus den vorhandenen Spielern eine umsetzbare Spielidee entwickeln. Dabei war die Basis vordergründig und auffällig die Defensive, aber das Trainerteam hatte auch jedes Jahr immer mindestens eine Idee, wie man vorne Tore erzielen wollte.>
Fünf Jahre lang ging es nur nach oben. Und dann ging es unfassbar schnell zu Ende. Die Analysen über den rasanten Niedergang sind so vielfältig wie schwach. Nichts von dem, was vorher funktionierte, nichts von dem, was vorher richtig war, war in irgendeiner Form noch gebrauchsfähig. Spieler, die als Helden in die Spielzeit gegangen waren, wirkten plötzlich hilflos. Die Neuzugänge, prominent wie nie zuvor, waren keine Verstärkungen. Union verlor Spiel um Spiel, und kein anderer Trainer hätte überhaupt so viel Zeit bekommen. Am Ende musste man sich trennen, auch für Fischer wird es eine Erlösung gewesen sein und die Umstände der Freistellung wurden allgemein als extrem erwachsen wahrgenommen.>
Wie ersetzt man einen solchen Mann? Die Last der Nachfolge drückte schwer auf den Schultern der Übungsleiter, die sich in den folgenden Monaten gegenseitig die Klinke in die Hand drückten. Die Klasse wurde am Saisonende gehalten, der Trennungsschmerz blieb.>
Es sind riesige Fußstapfen, die Fischer hinterlassen hat. Kaum vorstellbar, dass ein anderer Union-Trainer in absehbarer Zeit ähnliche Erfolge verantworten kann.