Max KRUSE

Vollständiger Name:
Max Bennet Kruse
Geboren am:
19.03.1988
Im Verein:
08/2020 - 01/2022
Vor Union:
Fenerbahçe Istanbul TUR (2019-06/20), Werder Bremen (08/2016-19), VfL Wolfsburg (2015-08/16), Borussia Mönchengladbach (2013-15), SC Freiburg (2012/13), FC St.Pauli (2009-12), Werder Bremen (01/2006-09), SC Vier- und Marschlande (1998-12/05), TSV Reinbek (1992-99)
Erstes Spiel für Union:
19.09.2020, 1.FC Union Berlin - FC Augsburg 07 1:3
Unioner des Jahres:
2021
Letztes Spiel für Union:
22.01.2022, Borussia Mönchengladbach - 1.FC Union Berlin 1:2
Nach Union:
VfL Wolfsburg (01/2022-11/22), SC Paderborn (2023-11/23), BSV Al-Dersimspor (04/2024-)
Nationalität:
Deutschland
Max Kruse
Foto: Union-Programm
EinsätzeKartenTorerfolge
Spiele:45 Rote Karten:0 Tore:19
Eingewechselt:3 Gelb-Rote Karten:0 Elfmeter:8 (9)
Ausgewechselt:27 Gelbe Karten:1
Saison Einsätze E. A. R. GR.G.Tore Elfm.
10
Bundesliga 2020/21 22 (34) 3 9 00011 5 (6)
DFB-Pokal 2020/21 0 (2) - - ---- -
Bundesliga 2021/22 16 (20) 0 13 0015 3 (3)
DFB-Pokal 2021/22 2 (3) 0 2 0001 0 (0)
UEFA Conference League 2021/22 5 (8) 0 3 0002 0 (0)

Schon im ersten Jahr seiner Bundesliga-Geschichte hatte Union mit Christian Gentner und Neven Subotić zwei Spieler im Kader gehabt, die viel mehr "großer Fußball" waren, als der Verein selbst, aber beide hatten als extrem geerdete Charaktere nie das Licht gesucht. Zur zweiten Saison kam dann mit Loris Karius ein Spieler, bei dem die Berichterstattung immer extrem hysterisch wirkte, der aber selbst ja gar nicht so auffiel. Und es kam Max Kruse.

Poker-Kruse.

Maserati -Kruse

"Donnerstags habe ich keine Zeit"-Kruse.

Mit so einer Attitüde kann man ganz mördermäßig auf die Fresse fallen. Da muss man liefern. Und Kruse lieferte.

Union hatte seine Premierensaison im Oberhaus mit Stabilität, Disziplin und Systemtreue gemeistert, jetzt bekam man einen Freigeist, dessen Verpflichtung nur auf Grund einer unklaren Vertragssituation überhaupt möglich geworden war. Kruse war jemand, der auf dem Platz immer anspielbar war, immer Verantwortung übernahm, der immer eine Idee hatte. Es wird ganz sicher Mitspieler gegeben haben, die über die mediale Allgegenwart des Neuzugangs die Nase rümpften, auf dem Feld war er einfach eine Hilfe. Und dass es Kruse war, der am letzten Spieltag kurz vor Abpfiff das Tor köpfte, das Union unfassbarerweise in den internationalen Wettbewerb vordringen ließ - es war einfach die logische Pointe. Dass dieses Großmaul am Ende der Saison "Unioner des Jahres" wurde, lag eben nicht daran, dass der gemeine Unioner sich vor dem Superstar verbeugte, sondern war der Tatsache geschuldet, dass man an der Alten Försterei das Großmaul durchaus liebt und nur den Gaukler verabscheut.

Und dann war auch alles schon wieder sehr schnell vorbei. Union rotierte mit einem großen Kader durch die Dreifachbelastung der Folgesaison, der Star saß ein paarmal auf der Bank und war darüber wohl sehr unzufrieden, und dann kam kurz vor Ablauf der Winter-Transferperiode ein Angebot des VfL Wolfsburg an Kruse und Union. Max Kruse machte kein Hehl daraus, dass das Angebot finanziell für ihn nicht abzulehnen war, Union schüttelte sich kurz und ließ den Stürmer dann gegen eine stattliche Summe ziehen.

Es folgten ein paar schwere Wochen, denn Kruse hatte zur Freude des Boulevards noch ein paar druckfertige Kommentare über seinen Wechsel in die Öffentlichkeit vergossen, sportlich ging Union nach seinem Abgang durch ein kleines Tief und Urs Fischer war tatsächlich kurz davor, verärgert zu wirken, als auch die x-te Pressekonferenz sich nur um dieses Thema drehen zu schien. Alles viel Lärm um Nichts. Ein halbes Jahr später gab es nur Gewinner. Der VfL sicherte sich mit Kruse den Klassenerhalt, Union ohne Kruse qualifizierte sich schon wieder für Europa.

Es wird nicht viel bleiben von dieser Episode. Kruse war zu kurz bei Union, als dass man sich außerhalb der Alten Försterei als Union-Spieler an ihn erinnern wird. Er war selbst zu wenig Union, als dass man sich innerhalb des Union-Kreises auf ihn beziehen wird, wenn es mal wieder um die Vereinsgrößen geht. Aber für die, die dabei waren, war es schön.